Darmkrebs früh erkennen und behandeln

Rund 57.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Darmkrebs; 30.000 der Patienten sterben pro Jahr. Diese Krankheit ist die zweithäufigste Todesursache bei bösartigen Tumoren.

Warum entsteht Darmkrebs?

Die Ursachen von Darmkrebs sind bislang nicht eindeutig geklärt. Man kennt jedoch bestimmte Faktoren, die das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, erhöhen. Sicher ist: Die Vererbung spielt eine wichtige Rolle.

 

Wer in seiner engeren Verwandschaft einen Darmkrebsfall hat, der sollte es daher mit der Früherkennung besonders genau nehmen, weil auch er ein höheres Risiko hat, an Darmkrebs zu erkranken. Viele Hinweise deuten außerdem darauf hin, dass die Ernährung bei der Entstehung von Darmkrebs eine wichtige Rolle spielt. Eine fettreiche Kost mit viel Fleisch und wenig Ballaststoffen erhöht das Risiko.

 

Verschiedene Krankheiten können außerdem dazu beitragen, dass sich ein Tumor im Darm entwickelt. Dazu gehört die Colitis ulcerosa, eine chronische Entzündung der Dickdarmschleimhaut. Ein höheres Risiko hat auch derjenige, der bereits wegen anderer Krebsarten behandelt wurde.

 

Patienten, die Darmpolypen haben oder hatten, erkranken ebenfalls häufiger an Darmkrebs. Bestimmte Formen der Polypen sind Vorstufen der Tumorerkrankung. Wichtig zu wissen ist auch, dass der Darmkrebs im Alter häufiger auftritt. Es wird also immer wichtiger, zur Früherkennungs-untersuchung zu gehen je älter man wird.

Kann man Darmkrebs verhindern?

Ärzte können die Tumorerkrankung sehr wirkungsvoll behandeln - wenn sie rechtzeitig entdeckt wird. Dann sind die Heilungschancen recht gut. Deswegen spielt die Früherkennung eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Krebs. Alle gesetzlich Versicherten haben im Rahmen der Krebsfrüherkennungs-Programme die Möglichkeit, ab dem 50. Lebensjahr jährlich einen Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl vornehmen zu lassen. Ab dem 55. Lebensjahr kann man zwischen dem Stuhltest alle zwei Jahre oder zwei Koloskopien (umgangssprachlich Darmspiegelungen) im Abstand von mindestens zehn Jahren wählen. Leider nutzen viele der anspruchsberechtigten Versicherten diese Möglichkeiten nicht. Sie können jedoch Leben retten.

 

Wenn der Stuhltest eine Auffälligkeit ergibt, genügt häufig eine Darmspiegelung, um einen verdächtigen Befund, zum Beispiel einen Polypen, aus der Darmschleimhaut zu entfernen. Das Fazit ist also: Man kann die Entstehung von Darmkrebs nicht verhindern, aber die Erkrankung so früh erkennen, dass sie heilbar ist.

Wie weist der Arzt verborgenes Blut im Stuhl nach?

Blut im Stuhl kann ein Hinweis auf einen Tumor im Darm sein. Daher untersucht der Arzt bei der Früherkennungsuntersuchung den Stuhl darauf. Geringe Mengen Blut sind häufig nicht sichtbar. Deshalb verwendet er einen einfachen Test, der auch anschlägt, wenn nur wenig Blut im Stuhl ist.

 

Der Test funktioniert so: Eine etwa erbsengroße Menge Stuhl wird auf ein kleines Testfeld gegeben. Wenn der Stuhl Blut enthält, färbt sich das Feld blau an. Der Patient sollte allerdings vorher nicht große Mengen Vitamin C zu sich genommen oder viel Blutwurst gegessen haben. Wenn der Test anschlägt, bedeutet das aber nicht, dass der Patient in jedem Fall an einer Tumorerkrankung leidet - es können zum Beispiel Hämorrhoiden sein, welche die Blutung verursachen.

 

Der nächste Schritt ist nun eine Spiegelung des Dickdarms. Wichtig ist, den gesamten Dickdarm zu untersuchen. Die Spiegelung sollte auch dann erfolgen, wenn der Patient Hämorrhoiden hat, die eine scheinbar plausible Erklärung für das Blut im Stuhl liefern. Denn Hämorrhoiden sind so häufig, dass eine zusätzliche Tumorerkrankung durchaus möglich wäre. Also: Bei Blut im Stuhl immer den Darm spiegeln!

Was sind Tumormarker?

Tumormarker sind Stoffe, die der Tumor produziert. Sie zirkulieren in der Blutbahn und lassen sich im Labor aus einer Blutprobe nachweisen. Es wäre nun bequem, zur Vorsorge einfach regelmäßig das Blut auf solche Marker zu untersuchen. Leider gibt es jedoch viele Tumore, die keine Marker produzieren. Außerdem finden sie sich zum Teil auch bei Gesunden.

 

Für die Diagnosestellung eignen sich die Marker daher nicht. Wenn ein Patient jedoch einen Tumor hat, der die Marker produziert, können die Ärzte deren Konzentration im Blut bestimmen und daher auf den Verlauf der Krankheit schließen. Bei einer Chemotherapie, die anschlägt, werden die Marker weniger. Wenn die Marker steigen, ist das ein Hinweis, dass die Erkrankung wieder aufflackert.

Mehr Infos

"Düsseldorf gegen Darmkrebs" ist ein wachsendes Netzwerk aus niedergelassenen Ärzten, KV Nordrhein, Düsseldorfer Krankenhäusern, Krankenkassen, Apothekerkammer, der Messe sowie der Firma Henkel, Patienten und der Krebsgesellschaft NRW.

 

Aktivitäten: Informieren, motivieren, beraten, Ansprechpartner sein und vieles mehr.

 

Ziel: Durch Vorbeugung Darmkrebs in Düsseldorf senken.

 

Für weitere Informationen folgen Sie bitte den angegebenen Links oder gehen auf die Webseite der Stiftung LebensBlicke.

Merkblatt zur Darmkrebsfrüherkennung
Merkblatt_Darmkrebsfrueherkennung.pdf
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