Tabakrauch - ein giftiges Gemisch

Rund 24 Millionen Deutsche greifen jeden Tag zur Zigarette. Viele von ihnen würden den Griff zum Glimmstängel gerne sein lassen. Das ist aber leichter gesagt als getan.

 

Wer sich intensiver mit dem Thema Rauchen beschäftigt, der gewinnt den Eindruck, dass es nahezu kein Organ gibt, das davon nicht geschädigt würde: Lunge, Herz und Gehirn (Schlaganfall!) bis hin zu Nieren, Harnblase und Beinen - sie alle und noch viel mehr leiden unter dem Rauch. Studien haben gezeigt, dass zehn Zigaretten pro Tag die Wahrscheinlichkeit, an einem Herz-Kreislauf-Leiden zu sterben, bei Männern um 18 Prozent, bei Frauen sogar um 31 Prozent erhöhen.

Nikotin - der Stoff, der abhängig macht

Nikotin gilt als der Stoff, der abhängig macht. Er greift das gesamte Gefäß- und Nervensystem an. Durch den Nikotinkonsum werden unter anderem die Herztätigkeit beschleunigt und die Blutgefäße verengt - so stört Nikotin die Durchblutung und bewirkt, dass viele Organe ungenügend mit Sauerstoff versorgt werden.

 

Aber im Tabakrauch finden sich neben Nikotin und Teerstoffen noch so genannte Kohlenmonoxide und mehr als 1.000 weitere chemische Substanzen. Viele von ihnen dringen tief in die Lungen ein. Die Folgen sind zunächst häufiger Husten mit Auswurf, eine höhere Anfälligkeit für Erkältungen und Luftnot bei körperlichen Anstrengungen.

 

Auf mittlere und lange Sicht leiden viele Raucher als schwerwiegende Konsequenzen unter einer chronischen Entzündung der oberen Atemwege und unter Arterienverkalkungen, die zu Herzinfarkt, Schlaganfall und zum so genannten Raucherbein führen. Außerdem können sie an Lungenkrebs erkranken. Experten empfehlen daher, lieber heute als morgen mit dem Rauchen aufzuhören.

Ist Passivrauchen wirklich ungesund?

Raucher nebeln nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Arbeitskollegen, ihre Familienangehörigen und andere mit dem blauen Dunst ein. Damit schädigen sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere: Eine aktuelle Studie des finnischen Instituts für Arbeitsmedizin hat erst kürzlich noch einmal bestätigt, dass Passivrauchen unter anderem an der Entstehung einer chronischen Entzündung der oberen Atemwege beteiligt ist.

 

Menschen, die sich oft in verrauchten Räumen aufhalten müssen, haben außerdem ein erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken. Außerdem ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für Lungenkrebs erhöht. Besonders schädlich ist das Passivrauchen für Kinder: Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg weist darauf hin, dass Kinder durch Tabakrauch in Innenräumen akute und chronische Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen, Atemwegserkrankungen und Asthmaanfälle erleiden.

Kann Rauchen auch Blasenkrebs verursachen?

Der Blasenkrebs ist eine bösartige Geschwulst der Harnblasen-Schleimhaut. Männer sind rund dreimal so häufig davon betroffen wie Frauen. Zu den bislang bekannten Risikofaktoren gehört tatsächlich auch das Rauchen - neben verschiedenen chemischen Substanzen, wie sie unter anderem in der Farbstoffindustrie verwendet werden oder wurden. Außerdem kann die missbräuchliche Einnahme von Schmerzmitteln sowie ein in den Tropen und Subtropen vorkommender Parasit die Erkrankung auslösen.

Tipps zur Rauch-Entwöhnung

Damit der Rauch-Stopp gelingt, bieten verschieden Ärzte Anti-Rauch-Gruppen an, in der die Teilnehmer in mehreren Treffen zusammen lernen, wie sie in Zukunft "ohne" auskommen. Die Kosten muss der Raucher selbst übernehmen - sie liegen um die 200 Euro. Wer eine Schachtel pro Tag raucht, hat das Geld also nach gut sieben Wochen schon wieder eingespart. Wer sich für eine derartige Gruppe interessiert, sollte sich an seinen Hausarzt wenden.

 

Eine andere Möglichkeit bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an: Unter der Telefonnummer 0 18 05 / 31 31 31 - zum bundeseinheitlichen Tarif von 14 Cent pro Minute aus dem Festnetz - können sich Raucherinnen und Raucher mit ihren Fragen an geschulte Beratungskräfte wenden.

 

Gerade beim Rauchverzicht ist eine Beratung zu empfehlen. Viele Raucher haben schon zwei bis drei Versuche unternommen, bis der Ausstieg tatsächlich gelungen ist. Die Beraterinnen und Berater der Nichtraucher-Hotline stehen von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 10 bis 22 Uhr und von Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung.

 

Wer Fragen zum Rauchen hat, eine individuelle Beratung zum Aufhören sucht, Adressen von Beratungsstellen vor Ort benötigt oder Informationsmaterial zum Thema Nichtrauchen braucht, kann sich an die Hotline wenden.